Verein

Wer sind wir?

Der KStV Ravensberg ist eine Studentenverbindung unter dem Dach des „Kartellverbands katholischer deutscher Studentenvereine“. Wir stehen somit männlichen Studenten beliebiger Fachrichtung offen, die christlich getauft sind.

„Studentenverbindung? Das sind doch alles rechtsradikale, Säbel-schwingende und ewig gestrige Säufer, die Frauen verachten!“

Vorurteile über Verbindungsstudenten sind weit verbreitet und können in Einzelfällen zutreffen – meist haben sie jedoch wenig mit der Realität zu tun! Fakt ist: Bei uns wirst Du niemanden mit Waffen hantieren sehen und es ist schwer zu sagen, ob wir weiter von frauenfeindlich oder von faschistisch entfernt sind. Toleranz und Offenheit schreiben wir groß, denn anders lässt sich ein Verein mit genauso vielen unterschiedlichen Vorstellungen wie aktiven Mitgliedern nicht aufrecht erhalten. Zugegeben: Getrunken wird schon, aber das gilt wohl kaum spezifisch für Verbindungen…

„Wie kann ich mir das Korporiertenleben denn dann vorstellen?“

Entgegen manchem Irrglauben ist das Verbindungswesen keinesfalls eine Parallelwelt, die anderen Regeln folgt. Unser Alltag spielt sich zumeist auf dem Ravensberg-Haus in Münsters Kreuzviertel ab: Hier wohnen wir, hier kochen wir mal zusammen, spielen Karten, gucken Fußball, lernen oder feiern auch öfter – genauso wie unsere Kommilitonen es bei sich zu Hause tun!

„Und wo liegt da der Unterschied zu einer Durchschnitts-WG oder meinem Freundeskreis daheim?“

Im Gegensatz zu „normalen“ Freunden kommen Bundesbrüder nicht nur zwischenmenschlich auf einen gemeinsamen Nenner, sondern identifizieren sich auch mit dem selben Verein sowie dessen Inhalten. So haben wir beispielsweise drei Prinzipien, für die wir einstehen: Religion (als Christen), Wissenschaft (als Studenten) und Freundschaft (wie erwähnt).

Hinzufügen könnte man noch das Prinzip des Lebensbundes, denn als Ravensberger sind wir der Überzeugung, dass die Gemeinschaft auch über das Studium hinaus Bestand hat. So kommt es, dass wir inzwischen über 150 sogenannte Alte Herren zählen – übrigens ein Punkt, wo sich für uns besonders deutlich der Sinn zeigt, warum wir studentische Traditionen aus vergangenen Jahrhunderten noch immer bewahren: Sie schaffen eine gemeinsame Basis, auf der alle Ravensberger verschiedener Altersklassen, Herkünfte und Einstellungen zusammenfinden können. Die Vorträge und Feste unseres Semesterprogramms etwa, sie sind nicht bloße Unterhaltung – gleichsam bieten sie auch feste Anlaufmöglichkeiten, eventuell einen Bundesbruder wiederzusehen, den man schon fast aus den Augen verloren hatte…

„Und aus welchem Grund sollte sich ein junger Student in der heutigen Zeit an solch einen Verein binden wollen, obendrein noch lebenslänglich?“

Eine berechtigte Frage, auch wenn die meisten Ravensberger Verbindung sicherlich nicht als Verpflichtung empfinden! Fragt man unseren Nachwuchs, was für den Eintritt ausschlaggebend war, dann wiederholt sich eine Antwort besonders oft: „Weil das Persönliche stimmt.“ Denn Verbindung spricht einen bestimmten Typ von Mensch an – nämlich die Art Mensch, die Wert auf Freundschaft legt, die deswegen ihren Mitmenschen aufgeschlossen entgegentritt und die Spaß daran hat, die Gemeinschaft als Team nach vorne zu bringen. Wer in diesem Bewusstsein in eine Verbindung kommt, der findet dort eine Vorauswahl an Gleichgesinnten, denen er sich gerne anschließt.

„Aber woher stammt diese Idee, sich über die Uni hinaus in einer Korporation zu engagieren?“

Studentenverbindungen sind so alt wie die Universitäten selbst! Die Wurzeln Ravensbergs gehen beispielsweise auf das Jahr 1919 zurück: Nach dem Krieg kam eine Welle von Rückkehrern an Münsters Hochschulen, von denen viele in die „Mutter Germania“ eintraten, die schon bald aus allen Nähten platzte. Nachdem sich schon im Februar 1901 die Cimbria und die Markomannia durch Teilung gegründet hatten, war die Zeit für eine sechste KV-Korporation in Münster nun also reif: Nach dem Teilungsbeschluss des Semesterantritts-Conventes der KStV Germania vom 5. Mai 1919 im Ratskeller traten spontan 35 Germanen noch am gleichen Abend zum Gründungs-Convent des neuen Vereins zusammen. Der Name „Ravensberg“ setzte sich gegen die Alternative „Hellweg“ per Kampfabstimmung durch. Als das Rektorat der Universität den Verein am 31. Mai förmlich genehmigte, war die Mitgliederzahl bereits auf 84 gestiegen. Kurz darauf, im Juni 1919, wurde der KStV Ravensberg auf der 47. Generalversammlung des KV in Münster als 58. Kartellverein in den Dachverband aufgenommen.

„Ich glaube, einen aussagekräftigen Eindruck macht sich jeder am besten selbst! Kann ich mir den Verein mal informell angucken?“

Selbstverständlich, komm einfach zu einer unserer Semester-Veranstaltungen oder besuch uns auf dem Ravensberg-Haus in der Raesfeldstr. 32! Interessant vor allem auch für Münster-Neulinge: Zum Semesteranfang suchen wir meist neue Mitbewohner. Ob derzeit Zimmer frei sind, das lässt sich am schnellsten mit einem Anruf herausfinden… Bis demnächst!